Achtsamkeit für Mensch und Hund – ein Anfang ist gemacht

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Etwas neues ausprobieren. Das ist immer großartig, aber die Angst, es könnte nach hinten los gehen, ist natürlich auch da. Aber sie war unbegründet und ich glaube so sehr an diese Sache, dass ich mich eigentlich nur noch gefreut habe auf diesen ersten Termin. Gestern war es soweit. Achtsamkeit ist mein Thema, sie treibt mich um. Ich versuche achtsam(er) durchs Leben zu gehen und es tut mir gut. Was heißt das eigentlich? Für mich besonders, bei mir zu sein und nicht ständig bei anderen Dingen, Menschen, oder was auch immer mich gerade beschäftigt. Das ist viel, manchmal kaum zu verarbeiten, oder gar zu ertragen. Höher, schneller, weiter.

Nein, so bin ich nicht und doch ertappe ich mich oft dabei, zu viel zu denken, zu viel zu wollen, alles auf einmal und am besten sofort oder gestern. So geht das nicht. Das sehe ich auch oft bei anderen. Deswegen ist mir in den letzten Wochen dieses Anliegen immer mehr ans Herz gewachsen, Menschen und ihre Hunde durch den Alltag, den alltäglichen Wahnsinn zu leiten und zu begleiten. Wertfrei und vor allem ohne Stress und Hektik. Davon haben wir alle genug. Finde den Draht, der die beiden wieder verbindet!

Achtsamkeit

Wie das aussehen kann, haben wir gestern getestet. 3 Mensch-Hund-Teams und ein stiller Beobachter, dem ich die ganzen tollen Fotos zu verdanken habe. Andreas ist auch Hundebesitzer, aber er wollte sich das alles in Ruhe anschauen, da man mit Hund, viele Dinge doch nicht mitbekommt. Er ist Ersthundebesitzer und seine Hündin noch zu klein, um diese Aufgabe mitzugehen. Finde ich, andere mögen das anders sehen. Aber auch die drei schon älteren Vierbeiner hatten so ihre liebe Not, bzw. ihre Leinenhalter.

Die Stadt auszuhalten und zu begreifen ist auch nicht so einfach. Die Runde, die ich mir vorgenommen hatte, wurde deutlich kürzer. Dafür hatte ich aber für jeden Zeit. Auch mal für eine kleines Gespräch über Emotionen und Empfindungen, bei einer Auszeit auf der Bank. Übungen wurden erst mal beiseite geschoben, der Fokus lag wirklich auf dem führen und fühlen. Am Ende gab es aber trotz der anfänglichen großen Aufregung, kleine Erfolge zu verzeichnen und genau darum geht es. Kleine Schritte machen, sie sind nachhaltiger, glaubt mir.

Achtsamkeitscoaching

Emotionen – das war mein Stichwort für dieses Coaching. Achtsamkeit im Alltagstraining/Stadttraining, so lautete die Veranstaltung. Ich hatte mir die Stichworte auf die Hand gekritzelt, damit ich sie selber nicht vergesse. Oft verselbstständigt sich so ein Training und der rote Faden gleitet davon, das wollte ich nicht. Gebraucht habe ich sie dann doch nicht, die Stichwörter: Emotionen, Wahrnehmung, Kontakt und Respekt. Unter diesen Gesichtspunkten wollte ich meine Teilnehmer auf den Weg bringen. Ich finde, es hat gut funktioniert.

Auf Menschen einzugehen, sie dort abzuholen, wo sie gerade stehen, auch emotional, ist bei so einer Stunde sehr wichtig. Denn alle ticken gerade anders, haben ihren Hund zu führen und sich selber ja auch noch. Keiner soll sich alleine oder verloren fühlen, das ist mir das Wichtigste. Meistens geben die Hunde den Weg erst mal vor, das ändert sich aber, sobald man sein Ziel im Visier hat und sich darüber im Klaren ist, wohin man möchte und das gemeinsam.

Achtsamkeitscoaching

Vielen Hunden fehlt das Vertrauen ihren Menschen zu folgen. Haben sie es doch meist nicht anders gelernt, oder eben gar nicht, sich auf Herrchen oder Frauchen einzulassen. Gerne, so hat man das Gefühl, wird die Verantwortung (unbewusst) an den Hund abgegeben. Das dies mit einer absoluten Überforderung einhergeht ist ja logisch. Mein Hund soll mich durchs Leben bringen? Das ist genauso unvorstellbar, wie ein zweijähriges Kind alleine an die Haustür zu schicken wenn es klingelt und abwartet, was passiert. Wer würde auf so eine Idee kommen? Niemand, richtig. Aber warum trauen wir unseren Vierbeinern so viel zu?

Überforderung führt zu Frust und Kompensationsverhalten. Oft entstehen daraus diese ganzen unschönen Situationen im Alltag. Wenn wir das nicht mehr haben wollen, müssen wir wieder lernen, selber zu managen und dem Hund seine geeignete Rolle zuteil werden lassen. Das ist sicher nicht der Aufpasser oder Abchecker auf der Hundewiese. Nein, es ist der, der sich dezent im Hintergrund hält und keine Konflikte nötig hat um sich zu behaupten.

Bedanken möchte ich mich bei allen Teilnehmern und ihren Hunden. Es war auch für mich eine ganz wertvolle Erfahrung und euer Feedback hat mich nur bestätigt, an diesem Thema dran zu bleiben.

Danke auch für die vielen schönen Bilder, lieber Andreas Fluder 🙂

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