Warum wir uns mehr mit dem Thema “Psychische Gesundheit” auseinandersetzen sollten

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Psyche und Hund

Ich weiß, für viele passt “der Hund” und “die Psyche” noch immer nicht so richtig zusammen. Einen Hund verbinden wir normalerweise mit guten Momenten und meist auch guten Gefühlen. Hunde haben einen hohen sozialen Stellenwert und Freizeitaspekt. Sie sind Familie und Sportpartner, Kuschelfreund und Alltagshelfer und noch so vieles mehr. 

Also: Hund gut, alles gut? 

“Mehr als 40 % der deutschen Bevölkerung erleben mindestens einmal im Leben eine behandlungsbedürftige psychische Störung. Das bedeutet: Fast alle Menschen kennen in ihrem persönlichen Umfeld Personen, die unter psychischen Problemen leiden oder in der Vergangenheit betroffen waren. Es ist wichtig, psychische Probleme bei Angehörigen, Freunden oder Arbeitskollegen zu erkennen, auf die Menschen zuzugehen und Hilfe anzubieten. Denn je früher Betroffene professionelle Hilfe erhalten, desto höher sind die Chancen auf Gesundung.“ 

Quelle: MHFA Ersthelfer | Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim

Daran kann auch ein Hund erstmal nichts ändern

Es gibt immer noch eine Menge Vorurteile zu diesem Sachverhalt, Berührungsängste und Unsicherheiten. Das können wir nur ändern, in dem wir unserer psychischen Gesundheit mehr Aufmerksamkeit schenken und uns nicht scheuen, darüber (öffentlich) zu sprechen. Oft geht es dabei gar nicht um schwerwiegende Störungen. Schon ein plötzliches Erlebnis, wie ein Beißvorfall, kann uns traumatisieren und aus der Bahn werfen. Wie wichtig ist es dann, wertvolle Unterstützung zu erhalten. Das ist unter anderem möglich, wenn du einen Ersthelfer-Kurs für psychische Gesundheit absolvierst. Hast du das gewusst?

Erste-Hilfe-Maßnahmen für einen Menschen bedeuten auch Erste-Hilfe-Maßnahmen für seinen Hund

Aber auch ohne konkreten Grund tun wir gut daran für unsere seelische Gesundheit zu sorgen. Denn geht es uns gut, dann überträgt sich das auch auf unseren Vierbeiner und unser Umfeld. Jeder kann lernen, sich und seinen Bedürfnissen regelmäßig Aufmerksamkeit zu schenken. Bestenfalls geht uns das irgendwann in Fleisch und Blut über und wir nehmen mögliche Störungen rechtzeitig wahr. Welche Gründe für Instabilität in der Mensch-Hund-Beziehung sorgen können, sind natürlich sehr unterschiedlich. Meist tragen wir diese lange mit uns rum, bevor uns überhaupt auffällt, dass sie sich auch in der Beziehung zu unseren Hunden wiederspiegeln. Einfluss nehmen sie meist auf unser gesamtes Umfeld, wenn wir unsere Probleme langfristig verdrängen. 

Trotzdem ist nicht jeder in der Lage adäquat für sich und damit auch für seinen Vierbeiner zu sorgen. Gerade für diese Menschen ist es wichtig, dass sie gesehen werden und auch Hilfe erfahren. Den richtigen Ton dafür zu finden und die richtigen Fragen, ist sicher nicht immer leicht. Unsere persönlichen Erfahrungen und Lösungen müssen auch nicht jedem anderen den gleichen Erfolg versprechen. Vorbehaltlos da sein, kann aber fast jeder. 
“Ich lasse dich damit jetzt nicht alleine.“
Ein kleiner Satz mit großer Wirkung. Der andere braucht Raum für seine Situation und das sollten wir respektieren und nicht mit unseren Ideen dazu fluten.

Auf unsere Haltung kommt es an

Jeder von uns kann dafür Sorge tragen, dass Menschen in einer Ausnahmesituation wieder Kraft schöpfen. Dabei hilft ganz besonders eine sichere Umgebung und Normalität im Alltag. Wir können dabei helfen, genau diesen Alltag zu erleichtern und ein Gefühl von Selbstwirksamkeit zu vermitteln. Unsere eigene Haltung dazu ist sehr wichtig und wir sollten uns diese immer wieder bewusst machen. 

“Versuche, aus der Haltung eines fürsorglichen Mitmenschen zu handeln, nicht als „Retter“. Es ist nicht deine Aufgabe, für alle Probleme eine „Lösung“ zu haben.”

Quelle: MHFA Ersthelfer | Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim

Wenn es uns gelingt, Körper, Geist und Seele als Ganzes zu erleben und in Einklang zu bringen, können wir viel besser auf äußere Einflüsse reagieren. Alles greift ineinander und wir betrachten Probleme nicht einseitig. Nehmen wir uns und unsere Empfindungen ernst, denn wir sind fühlende Wesen, die auf innere und äußere Einflüsse ganz sensibel reagieren. Der eine mehr, der andere weniger. Aber in eine Ausnahmesituation kann jeder von uns kommen und das meist ungewollt. Scheuen wir uns also nicht, nach Hilfe zu fragen!

Zum Schluss

Wahrscheinlich ist dir schon längst aufgefallen, dass mir das Thema Mentale Gesundheit, auch in Verbindung Mensch und Hund, sehr am Herzen liegt. Genau deswegen schreibe ich darüber und bilde mich dementsprechend regelmäßig weiter. Darum werde ich in ein paar Tagen auch an dem Ersthelfer-Kurs für psychische Gesundheit teilnehmen. Ich erhoffe mir dadurch nochmal neue Impulse für meine Arbeit und eine Ergänzung zu meinen bisherigen Fortbildungen.

Außerdem ist es schon länger mein Wunsch mehr beratend tätig zu sein, Aufklärungsarbeit zu leisten und die Menschen zu sensibilisieren im Umgang mit der (eigenen) Psyche. Dazu gehört natürlich auch weiterhin mein Angebot einer psychologischen Beratung als Einzelgespräch, oder in Form von Natur-Resilienz-Trainings

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