… oder wie ich zu meinem Menschen kam.
Mein Name ist Anton und ich bin unübersehbar ein waschechter Foxterrier. Wenn Ihr Fotos von mir anschaut, werdet Ihr sagen: „Was für ein Hübscher.“ oder „Hach, der sieht ja aus wie ein Stofftier.“, aber das war nicht immer so.
Um meine Geschichte richtig zu erzählen, muss ich einem anderen Hund den Vortritt lassen – meinem Vorgänger.
Vor 4 Jahren streifte mein jetziges Frauchen Franziska eines kalten Herbstabends ziellos durch das Internet. Als Tier- und insbesondere Hundefreundin wurden dabei auch die Vermittlungsseiten für Tierschutzhunde bemüht.
Da entdeckte sie ihn: Loki. Foxterrier. Senior. Wohnhaft in Ungarn. Eine Liebe auf den ersten Blick und obwohl ein Hund gar nicht in ihr Leben passte, war die Adoptionsanfrage schon verschickt.
Wenig später zog er ein und machte Franziskas Leben in kürzester Zeit absolut hundetauglich. Mit flinken Pfoten wurde alles umstrukturiert und passend gemacht, was vorher gar nicht so passend schien. Leider währt ein Hundeleben nicht lang und so musste Franziska im letzten Jahr ihren Loki ganz plötzlich gehen lassen.
Aber die Saat war gelegt und ein hundetaugliches, nein vielmehr hundenotwendiges Leben war geschaffen.
Und hier komme ich ins Spiel. 😉
Mein rumänischer Besitzer gab mich im Sommer 2016 in einem der „wunderschönen“ staatlichen rumänischen Tierheime ab. Verdreckt, vernarbt, verwahrlost, misshandelt. Eine dicke Eisenkette zierte meinen zarten Hals.
Wenn Ihr dieses Foto seht, seid Ihr vielleicht schockiert, wütend oder empört, aber tatsächlich beginnt an diesem Tag mein glücklicheres Leben.
Denn ich wurde sehr schnell von einer deutschen Tierschützerin entdeckt, eingepackt und in ein kleines von ihr finanziertes Tierheim gebracht.
Wo ich wartete…wartete…wartete….darauf, dass der richtige Mensch mich entdeckt.
Und sie entdeckte mich! Weihnachten 2016 wurde dann für Franziska und mich zum Geschenk. Meine Franziska entdeckte mich zufällig bei Facebook, einige Nachrichten später war klar, ich darf mein kleines Köfferchen packen und werde im Februar 2017 nach Deutschland ziehen.
Februar 2017 bei Dresden, der Transporter hält auf einer Autobahnraststätte. Erwartungsvolle Minuten für meine Familie, die Papiere müssen noch unterschrieben werden, bevor ich umsteigen darf. Der Fahrer öffnet meinen Käfig und will mir heraushelfen. Doch ich weiß, dass dort draußen mein Glück wartet und flutsche ihm gewandt durch die Finger und springe meiner überraschten Franziska direkt in die Arme.
Tja, natürlich ist heute, 5 Monate später nicht alles perfekt. Mein Frauchen und ich müssen noch viel lernen. Andere Hunde bringen mich zum Jodeln und lassen mich gern mal in die Leine springen, gelegentlich versuche ich meine Wohnung vor unsichtbaren Eindringlingen zu bewachen. Ohne Leine im Wald? Momentan noch Fehlanzeige. Reh, Hase und Co. haben es mir nämlich richtig angetan.
Aber meine anfängliche Ängstlichkeit vor Kindern, Männern, Stöcken, fliegenden Tüten, Autos und Fahrrädern ist dank meines Löwenherzes total gewichen. Ich bin zärtlich, mitfühlend und freundlich. Jedermann liebt mich und ich liebe jedermann.
Mein Frauchen sagt immer, jede/r bekommt den Hund, den sie/er verdient und sie müsste dann wohl ganz besonders viele Karmapunkte gesammelt haben, weil sie mich bekommen hat – denn wunderbarsten Hund der Welt. 😉
Naja, Friseurbesuche finde ich noch immer genauso toll, wie Ihr Besuche bei Eurem Zahnarzt. But nobody‘s perfect, oder?
In diesem Sinne: seid mutig, wagt etwas, verliert nie den Mut, vergebt schnell, lebt im Heute und liebt aus vollem Herzen.
Euer Anton von Plüschke
Lieben Dank, Franzi. Schön, dass ihr dabei seid. ♡
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2 is’ ne Party – 365 Tage Pudelpower
Hundeliebe vergeht nicht