Meine Philosophie Hund – Hundetraining unter der Lupe

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Meine Philosophie Hund …

muss nicht die deine sein …

Welche Philosophie oder Methode im Hundetraining angesagt ist, kann man wohl gar nicht so genau festlegen. Ein Blick in unser schönes, großes World Wide Web gibt da einen Überblick und erschlägt so manchen Hundebesitzer mit Informationen. Auch Medien wie TV, Bücher und Co. gibt es in unendlichen Auflagen. Der Ratsuchende ist am Ende meist ratloser als am Anfang.

Ein Dschungel von Anleitungen springt einem entgegen. Hundeschulen, Trainer, Coaches und auch Menschen, die einfach nur zum Spaß an der Freude oder am Hund (etwas zwielichtig und unschön) arbeiten und ihre Dienste an Mann und Frau mit Hund bringen möchten, sind auf dem Markt vertreten. Wie und wer soll da noch durchblicken?

Ehrlich gesagt, könnte auch ich da keine Tipps geben. Außer vielleicht, dass Qualität sich auf Dauer durchsetzt. Nicht jeder der „groß und bekannt” ist, macht automatisch eine tolle Arbeit. Heißt aber nicht, dass nur die kleineren Hundeschulen, die besseren sind. Es hängt an vielen Faktoren und die kann man sich genau anschauen.

Am besten man bildet sich s(eine) eigene Meinung und sorgt für eigene Erfahrungswerte. Man kann Schnüffelstunden und andere Angebote besuchen, die evtl. auch mal umsonst sind. Ich biete z.B. einen Beobachtungsspaziergang an. Jeder kann erst mal teilnehmen, ob mit oder ohne Hund. Man kann sich einen ersten Eindruck verschaffen. Hier ist Zeit für Gespräche ohne ins Detail zu gehen.

Welcher Trainer oder welche Methode nun letztendlich zu mir und meinem Vierbeiner passt, entscheidet meist erst mal das Bauchgefühl. Danach der Erfolg. Habe ich ein Problem mit meinem Hund, möchte ich normalerweise auch etwas erreichen. Es gibt viele gute und ausgebildete Trainer auf dem Markt und es werden immer mehr. Nicht einfach, sich da zu entscheiden. Wichtig ist, dass man dran bleibt und nicht auf schnelle Erfolge zielt, wenn zu Hause schon länger etwas unrund läuft mit dem besten Freund. Habe ich das Gefühl es hakt, dann würde ich das offene Gespräch mit Trainer & Co. suchen und nicht gleich die Flinte ins Korn werfen. Oft braucht es Zeit und Vertrauen.

Habe ich allerdings richtige Bauchschmerzen mit dem Training oder der Hundeschule, dann wäre dies ein Grund sich zu verabschieden. Nur weil es bei der Freundin so gut klappt, muss ich bzw. mein Vierbeiner nicht das gleiche Erfolgserlebnis haben. Druck und seltsame Hilfsmittel, sowie Philosophien über „Rudelstellungen“ etc., würde ich mir vielleicht erst mal bei anderen anschauen und überlegen, ob das der richtige Weg ist. Im Sinne unserer Vierbeiner sollten wir da die Augen aufmachen, gut zuhören und nicht alles schlucken, was uns so aufgetragen wird.

#janosch #diezeit
#janosch #diezeit

Im Umkehrschluss stellt sich dann natürlich die Frage, wie man als angehender Hundetrainer den richtigen Ausbildungsweg findet? Nicht nur der Mensch am Ende der Leine braucht Anleitung. Nein, wir Trainer brauchen es auch. Vielleicht noch viel mehr. Da die Ausbildung und Anleitung von Hund und Mensch sehr vielschichtig ist, würde ich gerade bei der angebotenen Ausbildung, Augen und Ohren weit offen halten. Leider helfen die ganzen Zertifizierungen, Lizenzierungen und was es noch so alles gibt, überhaupt nicht weiter. Man sieht den Baum vor lauter Wäldern nicht mehr.

Fragen die man sich als angehender Mensch-Hund-Berater stellen sollte: Wohin möchte ich als Trainer und warum? Kann ich Menschen überhaupt an die Hand nehmen und anleiten? Das ist viel wichtiger als alles andere. Natürlich ist das Wissen zum Hund Grundvoraussetzung. Hier hake ich aber direkt ein. Man muss nicht alles wissen und können! Trainer sind keine Tierärzte, Physiotherapeuten, Futterspezialisten etc. Viele Menschen denken so und werden sofort komisch wenn man auch mal keine Antwort hat oder gar an andere verweist. Aber das ist nur ehrlich und hier kommen beide Seiten weiter und wahrscheinlich auch eher zum Ziel.

Grundwissen und eine fundierte Basis, ist für mich ein guter Anfang. Weiterbildung bei verschiedenen Trainern und Hundespezialisten ist ein weiterer Baustein um sich ein gutes Allroundwissen anzueignen. Ich halte aber nichts davon, wenn der Einzelne sich verzettelt und in jedem Bereich tätig werden möchte. Das geht irgendwann nach hinten los und man sollte sich entscheiden und auf seine Kernthemen konzentrieren. Warum müssen alle auf einmal aggressive Hunde trainieren? Es gibt Experten und so einen, würde ich mir im Fall der Fälle auch wünschen. Gerade bei sensiblen und schwerwiegenden Themen, sollte man ehrlich zu sich selbst sein ob man so einer Aufgabe gerecht wird.

Warum ich mich für meinen Ausbildungsweg entschlossen habe? Es war erst mal der große Wunsch nach Veränderung. Ich habe mir damals diverse Möglichkeiten angeschaut und bin durch Zufall dann schnell (vielleicht auch zu schnell) in eine Richtung gegangen. Das bereue ich nicht aber wirklich glücklich bin ich damit auch nicht gewesen am Ende. Es hat mich sehr viel Geld gekostet, ich habe eine Menge gelernt, die Philosophie stimmte damals auch, nur hatte ich auch eine Menge Ärger. Trotzdem war das gut um mich relativ schnell abzunabeln und meine eigene Idee von einem Training für Hund und Mensch zu realisieren.

Ich mache meine Arbeit mit viel Herzblut und versuche sie so zu leisten, dass ich Menschen da abholen kann, wo sie sich unsicher fühlen. Hier geht es nicht ums überreden. Es geht vor allem um das Thema “Achtsamkeit”. Sich der eigenen Emotionalität bewusst werden und genau hinschauen, das ist mir wichtig. Viele Dinge müssen vorher passieren, damit Mensch und Hund ein Team werden, ohne Druck und ohne Stress. Und genau das ist mein Weg.

Da ich dieses Thema gewählt habe, mit dem Wunsch auch andere zu Wort kommen zu lassen, findet ihr hier nun drei verschiedene Hundenarren mit eigenem Blog und auf verschiedenen Wegen unterwegs. Sie haben sich alle eine Menge Gedanken gemacht. Vielen Dank auch euch!

Klickt doch mal rein und hinterlasst einen Kommentar.

Hier geht es los:

Jagdhundetraining – Welche Trainingsphilosophie funktioniert? von Daniela Antoni

#hundebloghaus
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Viele Wege führen nach Rom – auch im Hundetraining von Sarah Both

#bothshunde
#bothshunde

 

Hundeerziehung: Seinen eigenen Weg finden von Anni McKi

#hundimgepäck
#hundimgepäck

Die jeweiligen Bildrechte liegen bei den Urhebern und wurden nur in Verbindung mit diesem Text genutzt.

Kommentare 3

  1. Hallo Nina!
    Vielen Dank für diesen Beitrag, du sprichst mir aus der Seele!
    Ich kenne so viele Menschen, die alles ausprobieren aber nichts wirklich durchziehen.
    Genauso ist es auch bei dem Hund… Eine “Bekannte” von mir, hat jetzt ihren 4 Welpen und 2 von diesen hat sie “zurückgegeben”.
    Ihre Hundetrainerin unterrichtet sie nicht mehr aufgrund der Welpen und das ist völlig gerecht!
    LG Samy von meintraumdog.de

  2. der weisse hund 5. Januar 2017

    Liebe Frau Vela, vielen Dank für deinen Kommentar. Anscheinend ist mein Anliegen nicht so angekommen, wie ich es mir gewünscht habe, denn von Trainerhopping halt ich rein gar nichts und auch nicht davon, alles mitzunehmen, den Markt abzugrasen und dann an seinem Hund auszuprobieren. Das ist nicht mein Verständnis von Hundetraining und einer Arbeit mit Mensch und Hund. Im Gegenteil. Ich habe feste Werte, die ich aber nur bedingt an den Menschen bringen kann, wenn er nicht konform geht. Sich einen Überblick zu verschaffen, ist aber immer gut. Und ja, gerade ohne Hund und dazu rate ich sehr oft, sollte man sich ein Bild von Trainer und Angebot machen. Deswegen gehe ich selber fast immer ohne Hund zu Fortbildungen. Mit umsonst meinte ich, dass der Mensch eher bereit ist, sich etwas anzuschauen, denn für ein Einzeltraining einen gewissen Betrag auszugeben, tut vielen schon mehr weh, was sehr schade ist. Trotzdem danke ich dir für deine Antwort und verstehe durchaus deine Bedenken. Alles Liebe, Nina

  3. Hallo ihr lieben ein schöner Artikel, und ich bin in einigen Dingen Konform und voll bei euch! Nur bei dem der Erfahrungswerte, sträuben sich ein bisschen meine Haare. Es gibt inzwischen sehr viele “Hundetrainer oder Hundeschul hopper” wie ich sie nennen. Menschen die zich schulen oder Trainer ausprobieren und überalles etwas reinschnuppern jedoch nichts richtig anfangen. Da kann ich nur sagen, der arme Hund. Natürlich sollte man erfahrungswerte sammeln doch nciht auf Kostes des Hundes. Es empfiehlt sich meiner Meinung nach eher ohne Hund sich eine Meinung zu bilden – und Tage der offenen Tür zu besuchen oder einen Termin zu einem Gespräch auszumachen ohne Hund oder maximal mit der reine Anwesenheit des Hundes. Da der leidtragende immer das Tier ist – da wie wir wissen 5 Trainer auch oft 5 Meinung haben. Nur weil etwas wie ihr schreibt “umsonst” angeboten wird muss es nicht gleich gut für den Hund sein. Finde es jedoch sehr schön, dass du einen Spaziergang anbietest wo ihr euch alle erstmal beschnuppert könnt.

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