Man hört auch mit dem Herzen gut

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Man hört auch mit dem Herzen gut

Da das Wetter heute so grandios war und alle nur noch eines wollten, nämlich raus, habe ich mich kurzerhand dafür entschieden, einen weiteren Bergischen Streifzug zu laufen. Nur zu lang durfte er noch nicht sein, da Lykke noch nicht so weit ist. Auch, wenn sie gut mithält, versuche ich, sie noch zu schonen. Das heißt: viele Pausen und auch mal getragen werden zwischendurch. Erinnert mich an meine Kindheit. Mein Papa hat mich auch oft durch den Wald geschleppt.

Unterwegs auf dem Klangpfad (Streifzug #21)

Was für ein schöner Name – Klangpfad – für einen Weg und ich war wirklich ganz neugierig, wie sich dieser Pfad erwandern, beziehungsweise „erhören“ lässt. Ein 6,1 Kilometer langer Rundweg, der am schönen Schloss Homburg startet. Von mir aus bedeutet das ungefähr 45 Minuten Autofahrt bis dorthin. Und man kann den Parkplatz nicht verfehlen. Ohne Stress ankommen, finde ich schon mal richtig gut!

Es ist noch relativ leer aber das ändert sich schnell. Die Streifzüge sind toll und immer mehr Menschen finden das auch. Deswegen laufe ich die Wege lieber unter der Woche aber heute ist das ok. Wenn schon mal ein kleiner Sommer im Winter ausbricht obwohl erstmal der Frühling kommen muss, dann mache ich gerne eine Ausnahme. Und so viele Menschen treffe ich nun auch nicht, dass es mich nerven würde.

Man hört auch mit dem Herzen gut
Bald werden die Bäume wieder ihr schönstes Grün tragen

Der Frühling kommt. Und wie!

Ich spüre es mit jeder Faser und muss einfach grinsen. Lykke springt lustig vor mir her und der Weg vom Schloss führt schnell in den Wald. Ein paar wenige Meter läuft man und kommt schon zum Aussichtsturm. Da müssen wir rauf bei dem Himmel. Das heißt, den Hund auf den Arm und los geht’s die Stufen Richtung Aussichtsplattform. So anstrengend ist es nicht und oben angekommen, saust ein ordentlicher Wind. Der Blick ist wunderschön. Es ist noch ein älteres Pärchen dort oben und genießt die Aussicht. Ich nerve wegen einem Foto von Lykke und mir.

Noch ein paar Minuten schauen wir in den Himmel und auf das weite Land, dann schleppe ich meine Gefährtin wieder nach unten. Sie ist ganz ehrfürchtig bei der Höhe und zappelt nicht. Unten angekommen, gibt sie wieder Gas. Pfoten auf dem Boden, alles wieder gut. Unterhalb des Turms kann man ein Café besuchen. Hier sitzen schon einige Leute in der Sonne. Ich kann es verstehen.

Weiter geht es auf Waldwegen durch die Natur und ich wundere mich, dass es so still ist. Ganz selten höre ich mal ein Motorgeräusch von den entfernten Straßen aber ansonsten ist es relativ leise. Was ich sehr genieße, denn man kommt zur Ruhe und hört den Wald, den Bach, seine Schritte, sein Herz und freut sich.

Man hört auch mit dem Herzen gut
Was für ein Blick!

Der Klangpfad macht seinem Namen alle Ehre.

Auch auf diesem Streifzug findet man die schönen „Erzähltafeln“ und oft kann man auch Dinge ausprobieren. Zum Beispiel sein eigenes Gehör testen. Es gibt einen Summstein und die Töne, die er erzeugt, spürt man im ganzen Körper. Das macht Spaß. Wir bleiben immer wieder stehen und lauschen. Die Natur hat ihre eigene Sprache und ich bin so froh, den Lärm der Stadt hier hinter mir zu lassen.

Der Pfad läuft oft durch Wald, an Feldern vorbei und wird immer wieder von Wasser begleitet. Überhaupt finde ich ihn sehr abwechslungsreich. Am Ende kommt man an einem Fischteich vorbei. Hundebaden strikt verboten! Und überhaupt, da sein, darf man garnicht. Wir sind es aber und setzen uns heimlich auf den Steg ans Ufer und beobachten die Enten. Die Sonne brennt einem richtig ins Gesicht. Auch hier ist es sehr ruhig.

Die letzten Meter läuft man an der Straße entlang und wieder den Weg durch den Wald zurück zum Schloss. Der Parkplatz ist jetzt voll. Viele Familien sind unterwegs und auch viele Hunde treffen wir. Lykke ist völlig aus dem Häuschen und ich muss sie immer wieder bremsen. Es gibt auch hier eine Menge zu sehen und zu lernen für das kleine Glück.

Kleiner Ausflug, große Wirkung!

Dieser Rundweg ist sehr zu empfehlen und wir werden ihn sicher noch ein weiteres Mal laufen. Auch, wenn es „nur“ 6 Kilometer sind, kann man sich schön Zeit nehmen und gute zwei Stunden unterwegs sein. Viele Bänke auf dem Pfad laden zum Picknick ein und zum in der Sonne sitzen. Ein Hauch von Urlaubsstimmung kommt bei mir auf. Man muss nicht immer weit wegfahren um an schöne Orte zu gelangen.

Ich liebe das Bergische Land und seine verwunschenen Wege. Besonders die Streifzüge. Ein paar von ihnen bin ich schon gelaufen und alle haben etwas Besonderes. Besonders den Waldmythenweg möchte ich euch ans Herz legen. Der ist auch wunderschön.

Das Schloss Homburg oder viel mehr die Anlage dazu, haben wir uns nicht mehr angeschaut. Das war uns dann zu voll. Lykke ist mit einem getrockneten Alaska Lachsröllchen in ihrer Autobox verschwunden und ich hatte noch etwas Schokolade zur Belohnung dabei. Ein wundervoller Ausflug hat uns mit ganz vielen sonnigen Momenten belohnt. Es gab nicht mal einen „Der oder die tut nix!“ unterwegs. Alle Hunde an der Leine. Daumen hoch!

Man hört auch mit dem Herzen gut
Kleines Glück auf dem Balkon

Zu Hause angekommen genießen wir noch die Sonne auf dem Balkon. Wir finden, das war ein genialer Sonntag. ♡

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