Lange habe ich überlegt, wie man Menschen mit ihren Vierbeinern noch besser erreichen und ihnen unter die Arme greifen kann. Ein ganzheitliches Konzept schwebte mir schon immer vor aber wie das aussehen sollte, da war ich mir nie so sicher.
Meine Ausbildung habe ich 2010 bei Martin Rütter begonnen und mit der Bezeichnung oder auch Zertifizierung D.O.G.S. Coach abgeschlossen. Nur diese Begrifflichkeit sagt ja erst mal nicht viel aus. Auch habe ich eine Erlaubnis nach § 11 Tierschutzgesetz, in dem ich Menschen mit ihren Hunden anleiten und betreuen darf, ganz einfach ausgedrückt. So weit so gut.
All diese Bezeichnungen, die man sich im Laufe der Zeit erarbeitet und auch erwirbt, sagen aber letztendlich nichts darüber aus, ob ich mit Menschen und ihren Hunden arbeiten kann. Es ist vielleicht eher ein Wegweiser ob man seinen Beruf ernst nimmt oder es doch „nur“ ein Hobby ist. Viele Menschen haben die erste Intension ihr Hobby zum Beruf zu machen. Da spricht auch erst mal nichts dagegen. Der Spruch „Ich arbeite gerne mit Tieren“ ist mir persönlich allerdings zu wenig um diese Arbeit auszufüllen.
Der Beruf eines Hundetrainers oder auch Coach, geht viel mehr darüber hinaus Menschen anzuleiten, damit sie ihren Hund erziehen oder auch etwas beibringen. Es ist eine Arbeit mit dem Menschen und seinen Befindlichkeiten, Stimmungen, Freuden und Ängsten und vielem mehr. Der Hund hängt am anderen Ende der Leine. Klappt es nicht, läuft meist etwas in der Kommunikation zwischen den beiden schief oder es gibt Probleme, die aber nicht durch den Hund entstanden sind, sondern durch den Halter.
Hier setzt der Gedanke des Coachings ein. Man arbeitet erst mal mehr mit dem Menschen und seinen Wehwehchen. Das kann ganz schön ans Eingemachte gehen und deswegen finde ich es wichtig, klar zu unterscheiden ob man das möchte oder nicht. Will man es nämlich, dann sollte man sich weiterbilden und das ganz explizit in die Richtung im Umgang mit Erwachsenen, Jugendlichen oder auch Kindern, je nach dem. Das ist nochmal ein Unterschied zu dem, was ich in meiner Ausbildung als Hundetrainerin gelernt habe. Ich muss sagen, dass dieses Thema eigentlich überhaupt nicht auf dem Lehrplan stand. Wie ich gehört habe, hat es sich aber geändert. Gut so!
Viele werden denken, dass das egal ist. Die meisten möchten vielleicht auch gar nicht so nah an das Mensch-Hund-Team ran, aber wenn man in eine bestimmt Richtung gehen möchte und das sind bei mir Themen, die nicht unbedingt erst mal in das Bild des alltäglichen Hundetrainers passen, dann sollte man sich schon seine Gedanken machen. Psychologie und Fragetechniken sind ein wichtiger Bestandteil, den man bis zu einem gewissen Grad abdecken können sollte. Ein gewisses Empathieverständnis ist auch nicht verkehrt. Welches aber die meisten von uns besitzen, da bin ich mir sicher.
Aber Achtung, seine eigene Stimmung auf den Kunden übertragen oder eigene Problemchen als Vergleich bringen, ist hier nicht besonders hilfreich. Im Gegenteil, das hat im Coaching nichts verloren. Auch Mitleid mit Hund und Mensch gehört genauso wenig in eine Coaching- oder Trainerstunde, wie Druck oder seine eigene Person in Vordergrund stellen oder sich gar profilieren. Der Mensch, mit dem ich arbeite muss sich abgeholt und aufgehoben fühlen und nicht unfähig seinen Hund zu führen und an sich zu arbeiten.
Deswegen habe ich mich letztes Jahr dazu entschlossen ein Fernstudium zu beginnen als Personal Coach bzw. psychologische Beraterin. Personal Coach gefällt mir als Bezeichnung überhaupt nicht. Da denke ich eher an jemanden, der in der Personalabteilung Recruiting betreibt oder an einen Fitness Trainer. Psychologische Beraterin schreckt vielleicht erst mal ab, weil viele bei der Bezeichnung noch immer ein ganz falsches Bild vor Augen haben. Stichwort: Ich bin nicht verrückt!
Was mir wichtig war, das richtige Werkzeug zu erhalten im Umgang mit Menschen. Wie kann ich auf jemanden eingehen und nicht einwirken. Welche Fragen kann ich stellen um hinter das akute Problem zu schauen usw. Sehr sehr spannend und mir macht es eine Menge Spaß, wenn man diesen Begriff dafür verwenden kann.
Am Ende des Studiums gibt es natürlich auch wieder ein Zertifikat, quasi eine „Erlaubnis“ in dem Bereich tätig zu sein. Auch wenn der Begriff des Coachings nicht geschützt ist und ein jeder sich einfach „Coach“ nennen kann ohne Probleme zu bekommen, war es mir wichtig, diese Art der Ausbildung noch an meine anderen Stationen anzuhängen. Es gibt mir selber ein besseres und sicheres Gefühl. Jeder Mensch sollte mit Respekt behandelt werden und seinen Möglichkeiten entsprechend gefordert und gefördert. Deswegen ist Weiterbildung für mich auch das A und O. Gerade in unserem „Job“, gerade weil wir Trainer viel Verantwortung tragen unseren Teams gegenüber.
In ca. einem halben Jahr, werde ich die Fortbildung abgeschlossen haben. Ich habe auch schon eine Idee, wie es danach weitergeht. Wenn alles gut geht, werde ich noch ein Studium dranhängen, aber das ist Zukunftsmusik. Mein Traum wäre es, ein Netzwerk zu bilden, in dem es wirklich um ein ganzheitliches Angebot für Menschen mit und für den Hund gibt. Hand in Hand Arbeit rund um dieses Thema mit einem großen Wohlfühlaspekt.
Meine Zielgruppe sind sicherlich Frauen. Meine Kernthemen werden vermehrt sein: Achtsamkeit, (Hoch)Sensibilität, Introvertiertheit, Abgrenzung, Reflexion, -Burnout-.
Es gibt auch schon das ein oder andere Angebot in diese Richtung, z.B. den Silent Walk.
Passt das noch zusammen mit dem vierbeinigen Freund? Auf jeden Fall! Denn er spielt als Begleiter an eurer Seite nach wie vor eine sehr große Rolle. Ob nun die Basics der Hundeerziehung Thema sind oder auch das bessere Zusammenspiel in der Kommunikation, das behält weiterhin seinen Platz bei dem Ganzen und auch bei meiner Arbeit. Der Hund bleibt ein fester Bestandteil der Teamarbeit.
Wer sich nun mehr für dieses Thema interessiert oder vielleicht auch an dem Netzwerkgedanken gefallen gefunden hat und gerne mit mir die ersten Schritte dazu vorantreiben möchte, der fühle sich ganz herzlich eingeladen, Kontakt zu mir aufzunehmen. Ich freue mich auf jeden Impuls und noch so kleine Flamme einer Idee von euch. Gemeinsam geht es immer leichter aber es muss auch zwischenmenschlich passen <3
Wer Fragen zu meinem Fernstudium hat, kann sich natürlich auch gerne melden.
Über eure Kommentare und Gedanken freue ich mich immer am Ende dieses Artikels. Denn es zeigt mir, was euch bewegt und das ihr euch hier wiederfindet.
Eure Nina
Liebe Evi, herzlichen Dank für deine Rückmeldung! Ich freue mich sehr und gerne nehme ich dein Angebot an zu gegebener Zeit. Wir sollten uns einfach mal austauschen. Da ich nicht so richtig weiß, ob du auch in Sachen Hund unterwegs bist beruflich, kann ich noch gar nicht sagen wie und was möglich wäre. Aber sicherlich gibt es immer die Möglichkeit ein Teil von einem neuen Projekt zu werden. Sehr sehr gerne 🙂
Ganz liebe Grüße Nina
Hi Nina, ich kann mich nur anschließen! Ich mag deine Einstellung und Herangehensweise wirklich sehr 🙂 Für meinen Mann und mich bedeutet es auch einfach viel mehr als “nur” einen Hund zu halten bzw. “nur” in die Hundeschule zu gehen. Das große Ganze muss und sollte stimmen auch beim Besitzer. Ich erlebe es gerade selbst in der Familie, wo dieses Thema nicht verstanden wird und das Zusammenleben, in meinen Augen, somit nicht ausgewogen ist. Und es natürlich nicht einfach ist zu vermitteln um ein besseres Verständnis für sich selbst und zum Hund zu bekommen. Also ich würde mich sehr gern bereit erklären dich in deinem Projekt zu unterstützen! Melde dich gern in wie weit ich dich unterstützen kann 🙂
Liebe Grüße Evi (jakijakedog Instagram)
Liebe Katrin, was habe ich mich über deinen Kommentar gefreut. Toll, wenn man auf seine “Arbeit” so ein Feedback bekommt und damit auch weiter daran festhält. Alles steckt noch so in den Kinderschuhen aber es geht voran. Vielleicht findet ihr irgendwann doch wieder zu einem Vierbeiner und wenn ja, dann stehe ich euch gerne zur Seite. Alles Liebe, Nina
Liebe Nina,
auch mir hat dieser Artikel und auch der aus Dänemark sehr gut gefallen. Deine Idee, die Psychologie des Hundehalters mit dem klassischen Couching zu verbinden liegt für mich als (leider ehemalige) Hundebesitzerin sehr nahe und klingt wirklich vielversprechend. Wir sind uns nicht ganz sicher ob wir wirklich wieder einem Hund ein zuhause schenken können, da es einem als Berufstätigen nicht leicht gemacht wird. Doch freue ich mich sehr, mit oder ohne Hund, hier einem Blog gefunden zu haben, in dem verstanden wird wie die Dinge sich zueinander verhalte. Sollte uns doch noch eine Seele in Not finden, der wir helfen können, ist es schön zu wissen das es hier fachfraulichen Rat im ganzheitlichen Sinne gibt. Weiter so.
LG, Katrin
Liebe Gaby, ich freue mich sehr über deinen Kommentar. Es tut so gut ein positives Feedback zu erhalten und das Gefühl zu haben, auf einem guten Weg zu sein. Sich zu positionieren und den eigenen Weg zu finden, ist nämlich gar nicht so leicht. Aber er entwickelt sich langsam und wird mit der Zeit immer klarer. Das ist sehr schön. Ich hoffe auch, dass ich mich damit gut und langfristig positionieren kann. Danke dir 🙂
Nina
Liebe Nina,
schöner Artikel über das, was ist und Deine Zukunftsplanung. Ich denke, dass Du da intuitiv den richtigen Weg gewählt hast. Psychologischer Berater ist eine spannende Ausbildung. Psychologische Hundetrainerin – lassen sie sich helfen, dann ist auch ihrem Hund geholfen.
Ich hatte insgesamt 3 Hunde in meinem Leben und bei meiner ersten Hündin habe ich im Umgang wirklich viel falsch gemacht. Aber dieses BEWUSSTSEIN zu entwickeln, erfordert viel Arbeit mit sich selbst. Bei meinem 3. Hund habe ich immer noch Fehler gemacht, habe mir aber Hilfe geholt und verstanden, dass es mit mir zu tun hat.
Ich glaube, dass Dein Angebot (noch) eine Marktlücke ist. Wenn Du so vorgehen kannst wie beschrieben (beim Kunden und seinem Anliegen bleiben, empathisches zuhören, hilfreiche Fragestellungen ), dann wirst Du in naher Zukunft davon leben können.
Ich drücke Dir die Daumen und freue mich, Dein Werden weiter zu verfolgen.
Herzliche Grüße
Gaby