Leben ist, was du daraus machst

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Leben ist, was du daraus machst

Es gibt ein Leben, Gott sei Dank, neben, mit und während Corona! Ich wollte dieses fiese Wort eigentlich nicht verwenden aber es kommt, versprochen, nur ein einziges Mal hier vor. Nicht, weil es keine Rolle in unserem Alltag spielt, sondern weil ich es nicht mehr hören kann. Wir sind gesund. Das ist die Hauptsache. So darf es bleiben. Und wir nehmen Rücksicht. Auch, wenn wir unterwegs sind! Denn Abstand halten wir nicht nur heute!

Die Sonne lacht und das Leben findet statt

… trotz allem. Genauso ist es mit Lykke. Wenn sie lacht, dann strahlt mein persönliches Glück mich an. Mit ihr fühle ich mich in Zeiten wie diesen unheimlich geerdet. Es hat sich auch wenig verändert in unserem Tagesablauf, aber die Stimmung da draußen ist trotzdem eine andere. Abstand halten. Etwas, dass ich mir ganz oft wünsche von den anderen, aber selten funktioniert. Jetzt müssen es alle, auf Anordnung der Regierung. Wow.

Genau deswegen ist gerade jetzt die richtige Zeit, um ungewohnte Dinge in Angriff zu nehmen, auszuprobieren und über seinen eigenen Schatten zu springen. Über meinen.

Ich flüchte oft in den Wald, ich gebe es zu. Genau aus dem Grund, weil ich das Alleinsein so schätze und nicht mit anderen über Individualdistanz diskutieren möchte. Ich mag Ruhe und die Melodie der Natur, Stille und wenig Hektik. Besonders, wenn der andere Teil meines Lebens mal wieder anstrengend und laut ist.

Also habe ich mich heute bewusst mit Lykke in’s “Getümmel” gestürzt. Mit dem Wissen, dass zwar viele Menschen unterwegs sein werden, aber eben nicht zu nah kommen dürfen. Es gibt sie immer, die Ignoranten, aber nicht heute. Es klappt erstaunlich gut. Es ist ein kleines Aha-Erlebnis und die Wiederentdeckung meines eigenen Veedels. So nennt man in Köln den Stadtteil, in dem man lebt. In Hamburg wäre es der Kiez.

Wir cruisen durch “unsere” Straßen und es ist leer. Yeah!

Wortfetzen fliegen durch den Wind. Herrlich. Stadttraining unter besten Umständen. Über den großen Aldi Parkplatz und zwischen den kleinen Industriehallen hindurch in Richtung Güterbahnhof. Von dort aus laufen wir gemütlich zwischen Pferdeweiden und Schrebergärten. Es ist irgendwie surreal und doch das richtige Leben. Nur anders. Ich genieße es und Lykke auch. Denn ist sie im Wald meist ganz bei sich und im Takt, so kämpft sie öfter mit den vielen Reizen in der City. Heute ist ein perfekter Tag, dem mit Abstand zu begegnen.

Leben ist, was du daraus machst

Vorbei an den hohen Mauern der forensischen Klinik und durch hunderte von Gänseblümchen. Über Asphalt und unbefestigte Wege, laufen wir wieder Richtung Rheinauen. Normalerweise würde ich diese heute meiden!!! Aber ich bin guter Dinge. Lykke läuft wie ein kleiner Motor neben mir her. Zwischendurch muss ich sie bremsen. Aber es klappt so gut. Ich bin stolz auf sie. Alltagstraining. Endlich mal wieder. Könnten wir öfter machen. Es liegt an mir, das weiß ich. Und ich weiß auch, dass sich meine eigene Abneigung auf sie überträgt.

Die Hunde, die uns unterwegs begegnen, werden bis auf wenige, kommentarlos aber mit viel Körpersprache auf Abstand gegrüßt. Auf den großen Rheinauen angekommen, setzen wir uns in die Wiese und Lykke kann die anderen Hunde, die heute nicht einfach angerast kommen, von weitem beobachten. Schwierig für sie aber sie macht es super. Und ich? Ich freue mich über so viel positiven Input, den man unter normalen Umständen so nicht hinbekommen würde. Da kann Hund wirklich etwas lernen!

Leben ist, was du daraus machst

Wir wandern zufrieden Richtung Zuhause und bleiben vor einem Mini-Hausflohmarkt stehen.

“Alles zum mitnehmen und umsonst!”

Erst gehen wir vorbei aber dann drehe ich nochmal um. Schon immer wollte ich mit Lykke das Skateboard fahren ausprobieren, aber ich würde mir nie ein Brett kaufen. Da standen einfach zwei davon rum. Jetzt oder nie. Ich nehme das hübsche Blaue und ich kann mir ein breites Grinsen nicht verkneifen. Kleines Glück! Es ist möglich. Gerade in diesen Tagen. Wundervoll. Danke.

In unserem Hof wird das Teil direkt ausprobiert und für gut befunden. Lykke stellt schon mal die Vorderpfoten drauf. Ein Anfang ist gemacht und am Ende sitzen wir in unserem Gärtchen und lauschen den Sonntagsgeräuschen. Dieses Wochenende war perfekt. Ja, das war es.

Leben ist, was du daraus machst

Kontrastprogramm – na klar!

Gestern waren wir, wie meist, im Bergischen Land unterwegs. 13 Kilometer und wenige Begegnungen. Allerdings gab es ein paar Startschwierigkeiten und ich war so irritiert davon, dass wir fast wieder nach Hause gefahren wären, ohne zu wandern.

Erst habe ich am Anfang des Weges meine geliebte Lederleine verloren. Lykke musste drei mal mit mir hin und her laufen, damit ich sie endlich wiederfand. Gut, dass es mir relativ früh aufgefallen war! Nach dem Schrecken bin ich hinter einem großen Holzstapel über Äste ins Unterholz gestolpert und habe mich gepflegt auf die Nase gelegt. Erst dachte ich, ich hätte mir meine Hose zerrissen aber sie hat gehalten. Im Gegensatz zu meinen Beinen. Zuhause musste ich feststellen, dass ich mir ordentlich weh getan hatte …

Nachdem ich mich selber beruhigte nach diesen komischen Zwischenfällen, entschied ich mich trotzdem noch für die große Runde. Die letzten Kilometer fielen mir allerdings richtig schwer. Selten höre ich mich selber lamentieren aber gestern hat es mir dann gereicht. Somit war der Tag heute in der “Hood” ein wirklich schönes Erlebnis und Kontrastprogramm, welches den Tag im Wald dann doch mal in meiner Beliebtheitsskala überholen konnte. Wieder etwas gelernt:

Gib jedem Tag eine neue Chance!

Bleibt gesund, ihr Lieben.

KategorieHund und Verhalten Unterwegs

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  1. Das freut mich, wenn ich mit dem Beitrag für etwas positive Ablenkung sorgen konnte. Gar nicht so leicht im Moment, sich auf die schönen Dinge zu konzentrieren. Und ja, ein Hund kann das auf jeden Fall unterstützen! Auch ich profitiere jeden Tag davon. Haltet durch!

  2. Auch wenn ich den Beitrag erst jetzt gefunden habe, fand ich es unheimlich schön, ihn zu lesen. Diese Positivität steckt echt an. Immer nur das schlechte zu sehen, bringt einen halt leider auch nicht weiter. Und durch meine kleine Mia wird die Zeit auch um einiges erträglicher. Wir gehen viel mehr spazieren – manchmal sind wir den ganzen Tag unterwegs. Und ich genieße es.

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